Vorgeschichte
Die Wassernot zwang unsere Vorfahren vor Jahrhunderten kühnste Bauwerke an den steilen und schroffen Hängen unserer Bergwelt zu erstellen. Nur so konnten sie die zum Überleben wichtige Landwirtschaft sichern. Die Wasserleiten/Suonen sind dadurch zu einem wichtigen Kulturgut des Wallis geworden.
Der Lauf der Bärgeri
Seit dem 14. Jahrhundert hat die Bärgeri Wasser aus dem Nesselbach, zeitweise sogar aus dem Taferbach, auf die Wiesen vom Wickert und Holzji gebracht. Nach der Fassung am Nesselbach durchquerte die Wasserleite mit wenig Gefälle die Hänge am Glishorn oberhalb der Risegga und der Geiggja, um dann in der Falllinie (Bärgerifall) durch den Gliserwald in den Wickert und ins Holzji zu gelangen.
Schon 1327 wird die Bärgeri erstmals in einem Dokument erwähnt. Ein gewisser Ricardi, der Gut im Wickert besass, bezahlte der Pfarrei Naters Zins für das Wasser aus dem Nesseltal.
Um 1400 wird die Bärgeri (damals noch Holzeri) als Wasserleite schriftlich aufgeführt.
1580 regelte ein umfangreiches schriftliches Vertragswerk die Verteilung der Holzeri.
Später verlängerten die Geteilen die Wasserleite bis an den Taferbach und gaben ihr den Namen Bärgeri.
1871 im Verzeichnis von Ingenieur Blotnitzki heisst die Bärgeri „Spitalwasser“, weil damals der Wickert Eigentum des Antonius-Spitals war.
1917 waren viele Männer im Aktivdienst. Ihre Arbeitskraft fehlte. Die Bärgeri musste aufgegeben werden. Darum gab es in den folgenden Jahren im Wickert und im Holzji starke Ernteausfälle.